Mein Sohn Bo war letzte Woche mit seinem Papa bei der Tour de France. Sie sind zu zweit zu DER ETAPPE schlechthin gefahren: Nach Alpe d’Huez, einer Bergetappe, die nach 21 Serpentinen-Kehren in einer spektakulären Bergankunft endet. Drei Tage vorher haben sie 4 km vor dem Ziel ihren Camper-Van am Rand der Straße geparkt und mit Tausenden anderen verrückten Tour de France Fans aus der ganzen Welt darauf gewartet, dass am französischen Nationalfeiertag erst die Teambusse und dann die Werbekarawane vorbeifahren, um nach vielen, vielen Stunden endlich die großen und kleinen Helden der Tour ganz dicht an sich vorbeifahren zu sehen.
Hautnah dabei!
Ein Erlebnis, von dem ich selbst seit bestimmt 20 Jahren träume. Für mich hat es sich noch nicht ergeben, auch wenn ich weiß: Irgendwann werde ich auch dort stehen! Mein Sohn hat es bereits mit 10 Jahren schon erleben dürfen.
„Aha!“ denkst du jetzt vielleicht. „Und was hat das mit mir zu tun? Warum erzählst du mir das?“
Ich erzähle es dir, weil dieses Erlebnis der Auftakt für ganz großartige Bilder war, die mein Sohn vor ein paar Tagen gemacht und mit denen er tolle Geschichten erzählt hat. Geschichten über das, was er erlebt hat. Um seine ganz persönlichen Momente und Erinnerungen festzuhalten. Er hat im Kinderzimmer eine Tour de France Landschaft mit Playmobil aufgebaut und sich im Spiel und seiner Fantasie verloren: Lego-Straßenplatten dienten als Straße, Polizei- und Feuerwehrwagen wurden zu Mannschaftsfahrzeugen (die wir im Laufe des Tages mit BORA Hansgrohe Logos, das ist sein Lieblingsteam, beklebt haben), ein Weihnachtsmann mit rotem Mantel wurde ohne Bart, dafür mit Heugabel, zum Tourteufel Didi Senft, der seit 29 Jahren auf der Tour mit dabei ist – und mit dem Bo und ich schon vor 6 Jahren beim Sechstagerennen in Berlin ein gemeinsames Foto gemacht haben (ich war dort jahrelang als Fotografin an der Bahn und habe Bo das erste Mal mitgenommen ins Fahrerlager, als er gerade mal 2 Jahre alt war).
Von genau dieser Fantasie und Leichtigkeit, mit der Bo erst eine Welt nachgestellt hat und dann auf mich zukam und sagte: „Mama, kann ich mal deine Kamera haben?“ können wir Erwachsenen uns hin und wieder eine Scheibe abschneiden. Und genau deshalb nutze ich diese Bilder für 5 Tipps, wie du mit Bildern kinderleicht Geschichten erzählen kannst. In deinem Business.
5 Tipps zum Geschichten-Erzählen mit Bildern
Alle Bilder, die du in diesem Artikel siehst, hat mein Sohn fotografiert.
Wir haben die Bilder im Nachgang gemeinsam etwas in Adobe Lightroom bearbeitet und bei den quadratischen Formaten habe ich den Bildausschnitt angepasst. Bei allen Bildern, die in einem rechteckigen Format sind, habe ich nichts am Bildausschnitt verändert, sondern zeige sie dir so, wie Bo sie aufgenommen hat.
Ganz ehrlich: Ich bin beeindruckt davon, WIE toll seine Fotos sind. Und deshalb teile ich sie mit dir, denn ich möchte dich ermutigen, dich ans Thema Bilder heranzutrauen. Es ist nämlich kinderleicht.
Eine neue Wasserflasche. Fahrer bekommen neue Wasserflaschen aus den Begleitfahrzeugen gereicht und oft wird diese Übergabe der Flaschen für einen kurzen Dialog zwischen sportlichem Leiter und Fahrer genutzt. So, wie Bo es hier auf den Punkt gebracht hat.
Wenn mein Sohn mit 10 Jahren solche Bilder machen kann, kannst du es auch!
Okay, er hat in diesem Fall nicht das Smartphone genommen, sondern meine Olympus-Kamera. Aber darum geht es letztlich gar nicht. Was ich dir mit den Bildern und in diesem Artikel zeigen mag, ist folgendes:
Es braucht genau zwei Dinge, um tolle Bilder zu fotografieren und damit Geschichten zu erzählen:
➡️ etwas Fantasie
➡️ ein gutes Auge
Alles weitere – der „Kram“, der mit der Technik zu tun hat – lässt sich spielerisch leicht erlernen. So, wie mein Sohn das macht. Er hat nämlich keine Angst davor, einfach auszuprobieren. Auch, wenn nicht immer alles sofort klappt. Er traut sich ohne Angst und limitierende Gedanken („ich kann das sowieso nicht“) und die Ergebnisse sprechen für sich. Ich erkläre ihm erst einmal nur eine wichtige Funktion, auf die er sich konzentrieren kann und er probiert es aus. Wenn das klappt, kommt die nächste. Und während dieses Prozesses ist es vollkommen egal, wie viele Bilder noch nicht ganz so gut sind, wie er sich das vielleicht vorstellt.
Inzwischen kann Bo mit meiner Kamera den Fokus punktgenau dorthin setzen, wo er ihn haben möchte und die Blende so einstellen, dass der Grad an Unschärfe im Hintergrund dem entspricht, wie er es sich vorstellt. Darüber hinaus schult er seit Jahren sein Auge – einfach weil er mir beim Fotografieren zusieht – und hat so inzwischen schon einen ziemlich guten Blick dafür, wann ein Motiv spannend ist.
5 einfache Tipps für dich, wie du genau diese Leichtigkeit auf Bilder für dein Business übertragen kannst!
Mit meinen fünf einfachen Tipps kannst du direkt beginnen, deine Business-Botschaften visuell so zu übersetzen, dass die Leser deiner Posts schnell erkennnen können, was du ihnen mitteilen möchtest. Und mit etwas Übung wird es dir ebenso leicht von der Hand gehen, ausdrucksvolle Bilder zu fotografieren, die du in deinen Social Media Kanälen einsetzen kannst.
Vielleicht fragst du dich, wie du Kinderspielzeug auf Bilder für dein Business übertragen sollst. Sei dir sicher: Es geht! Am Ende der 5 Tipps werde ich dir ein Beispiel geben, wie du meine Tipps mit Alltagsdingen, die du in deinem unmittelbaren Umfeld findest, umsetzen kannst. Und wer weiß, vielleicht bekommst du ja Lust, das ein oder andere ganz direkt einmal auszuprobieren.
TIPP 1: Sei dir im Klaren darüber, WAS du mit deinem Bild aussagen möchtest
Was meine ich damit? Bo hat sich zuallererst Gedanken darüber gemacht, was er aus der Erinnerung seiner Tour de France Erlebnisse zeigen möchte. Okay, Spielfiguren aufzustellen mag auf den ersten Blick als etwas anderes erscheinen, als im Rahmen seines Business das passende Motiv für die eigene Botschaft zu finden. Ist es aber eigentlich gar nicht.
Bild 1: Der sportliche Leiter ist im kurzen Dialog mit seinem Fahrer – hier mit dem Führenden der Gesamtwertung, dem Fahrer im gelben Trikot. Szenen, die sich so permanent im Rennen abspielen und die Bo sowohl live als auch im Fernsehen schon oft gesehen hat.
Bild 2: Die Fotografen auf den Motorrädern sind immer ganz dicht im Geschehen dabei. In diesem Fall hat Bo sich eine Figur geschnappt, die eigentlich mir gehört und bei mir am Schreibtisch steht – eine Playmobil-Fotografin. Seine Worte: „Mama, ich brauche deine Figur auch, die Fotografin auf dem Motorrad bist du!“ Er weiß, dass ich früher selbst viele Radrennen vom Motorrad aus begleitet habe und genau so eng dabei war… wenn auch leider nie bei einem Rennen wie der Tour de France. 🙃
Bild 3: Im Ziel ist die Erschöpfung groß und die Fahrer brauchen oft einfach Momente ganz für sich. Gerade nach der letzten Etappe in Paris sind solche Motive an den Champs Elysee häufig zu sehen.
Die Playmobil-Fotografin ebenso wie ein paar Bilder von mir mit Kamera auf dem Motorrad bei einem Radrennen findest du übrigens auch hier: https://www.kerstinsoennichsen.com/warum_ich_es_liebe/
Übertragen auf dich und dein Business kann diese Klarheit, WAS du sagen willst, dir dabei helfen zu definieren, was du auf einem Foto abbilden kannst. Was ist die Story, die du erzählst? Hilft das Bild, sie zu transportieren? Oder sind zu viele Dinge mit auf dem Bild, die den Betrachter von deiner eigentlichen Botschaft ablenken?
So, wie Bo auf den Bildern Momente festgehalten hat, mit denen er seine eigene Welt und Perspektive zeigt, kannst du das auch tun. Was ist das, worüber du sprechen willst? Wenn dir das bewusst ist, inszeniere es so, dass der Betrachter es erkennen kann.
TIPP 2: Überlege dir, WIE du deine Botschaft rüberbringen möchtest
Es gibt immer mehr als nur eine Möglichkeit, einen Inhalt zu transportieren. Auf den beiden Bildern unten siehst du zwei sehr unterschiedliche Arten, ein und denselben Inhalt zum Ausdruck zu bringen.
Das erste Bild zeigt ein Gesamt-Setting einer Situation, das den Betrachter emotional mitnimmt, das Überreichen der Radflasche an einen Fan ist eingebettet in die gesamte Szenerie… du kannst sowohl einen Teamwagen als auch sehr unscharf im Vordergrund noch einen weiteren Fan (den Tourteufel Didi Senft) erkennen.
Auf dem zweiten Bild liegt der Fokus eindeutig auf der Flaschenübergabe. Es gibt keine weiteren Bestandteile im Bild, die der Betrachter darüber hinaus wahrnimmt (und erst einmal dechiffrieren muss, um zum Kern der Botschaft durchzudringen). Die Botschaft ist klarer und dadurch schneller zu erkennen. Aber es fehlt dafür so etwas wie eine emotionale Einbettung.
Bild 1: Die Flaschenübergabe eingebettet in ein Gesamtszenario. Ein eher „emotionales“ (…okay, vielleicht schwierig bei Playmobil, aber begreife es einfach im übertragenen Sinne) Motiv einer Szene.
Bild 2: Ein klares Bild ohne Schnickschnack. Du siehst, worum es geht – die Flaschenübergabe eines Fahrers an seine Fans – nicht mehr und nicht weniger. Das Bild ist simpel, hat aber dennoch Kraft, weil die einzelnen Objekte im Bild stimmig angeordnet sind und die Gesamtaufteilung (schau dazu auch TIPP 4) bewusst inszeniert ist.
Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Wichtig für dich zu wissen ist, dass du in einem Social Media Kanal wenig Zeit hast, um jemanden zu dir zu holen. Genau genommen ist es ca. eine Sekunde, die darüber entscheiden, ob der Betrachter deinen Post überhaupt wahrnimmt oder nicht. Das sagt eine Menge darüber aus, wie wichtig es ist, ein starkes Bild als Türöffner für deine Kommunikation zu nutzen.
Entscheide daher situativ, ob es im Kontext deiner Botschaft und dem Bild, das du wählst, hilfreich ist, die eigentliche Botschaft in ein größeres Setting zu packen und du dir damit die Möglichkeit erhältst, deine Story visuell emotional zu transportieren oder ob du sehr klar und fokussiert nur das zeigst, was die reine Botschaft unterstreicht.
TIPP 3: Lass weg, was nicht relevant ist
Nicht immer ist es notwendig all das, von dem du glaubst, es sei wichtig, auch mit auf’s Bild zu packen, um die Botschaft zu transportieren. Denk an die Sekunde Zeit, die du hast, in der der Betrachter deines Posts aus dem Unterbewusstsein heraus entscheidet, ob er deinen Post überhaupt wahrnimmt oder nicht.
Je mehr du auf einem Bild drauf hast, umso länger dauert es für den Betrachter – der erstmal NICHT weiß, was für deine Story wichtig ist – zu entschlüsseln, worum es geht. Und oft gelingt es, mit wenigen Dingen im Bild eine vollständige Story zu erzählen. Die beiden Bilder unten und auch das Bild mit dem Radfahrer neben seinem Rad im Ziel sind reduziert auf das Wesentliche. Und sie erzählen dir trotz weniger Elemente etwas. Darüber hinaus lassen sie deine Fantasie arbeiten.
Bild 1: Ein einsames Rad am Mannschaftswagen. Abgestellt vom Fahrer. Oder vom Helfer, der dem Fahrer das Rad im Ziel abgenommen hat. Ein typisches Bild im Ziel bei Radrennen. Es braucht nicht mehr, um den Betrachter ins Bild zu ziehen – im Gegenteil: Mehr Dinge würden nur ablenken
Bild 2: Zielsprint. Oft ist es super knapp und erst auf dem Zielfoto zu erkennen, wer wirklich gewonnen hat. Ein Sieg, den du nicht allein einfährst, sondern immer nur mit einem guten Team, das dich in die richtige Position fährt. Um diese Situation darzustellen ist weniger mehr. Denn hier ist der Fokus glasklar auf dem, worum es in der Geschichte geht.
Warum steht das Rad dort einsam am Mannschaftswagen (es ist in dem Fall ja kein Polizei-Auto 😉). Richtet es der Mechaniker gerade her? Oder hat der Fahrer es einfach abgestellt und lässt sich inzwischen im Teambus die müden Beine massieren?
➡️ Wie knapp war der Zielsprint? Was ist vorher passiert? Hat der Sieger gerade erst die wichtigen Zentimeter herausgefahren? Wieviel näher oder weiter hätte die Ziellinie sin müssen, damit der Gelbe hätte gewinnen können?
Das Spannende, wenn du auf diese Art und Weise Geschichten erzählst ist, dass beim Betrachter eine Auseinandersetzung mit dem Gezeigten stattfindet. Und dies ist genau der Moment, in dem du seine Aufmerksamkeit bekommst und eine Verbindung aufbaust. Die Verbindung, die so wichtig ist, um mittel- bis langfristig eine Kundenbeziehung aufzubauen.
TIPP 4: Achte auf eine stimmige Bildaufteilung
Egal, was du auf deinem Bild zeigst – mit einer harmonischen, ausgewogenen und vor allem bewussten Aufteilung des Motives wirst du mehr Blicke auf das Bild ziehen, als wenn du ein Motiv einfach „irgendwie“ fotografierst. Ein wichtiges Element dafür ist die Drittel-Regel, bei der du das Bild mit zwei vertikalen und zwei horizontalen Linien in neun gleich große Teile unterteilst. Platzierst du die Haupt-Objekte eher in den äußeren Bereichen, direkt auf den Linien oder den Schnittpunkten wirst du immer mehr Spannung erzielen, als wenn du Objekte mittig oder „etwas unvermittelt“, also ohne aktive Beachtung, positionierst Wie es genau geht, mit dieser Regel zu arbeiten, dazu erzähle ich mehr in meinem kostenlosen Workbook „5 ultimative Tipps für grandiose Smartphone-Fotos“ – das bekommst du HIER.
Eine zweite Möglichkeit, deinem Bild Spannung zu verleihen, ist eine zielgerichtete Linienführung. Setze Linien bewusst und als aktives Element in deinen Bildern ein. Horizontale oder vertikale Linien sollten wirklich gerade stehen, nicht irgendwie schief. Du kannst ein Bild am Handy ganz simpel in der Bearbeitung nachjustieren. Diagonale Linien erzeugen Spannung, wenn sie direkt in einer Ecke starten oder enden und damit einen Ankerpunkt im Bild haben.
Elemente, die du bewusst platzierst, helfen dabei ein Bild gleichermaßen spannender, harmonischer und aufgeräumter wirken zu lassen.
Extra-Tipp: Stell dir an deinem Smartphone die Linien für die Drittel-Regel ein. Beim iPhone bspw. findest du es in den Kamera-Einstellungen unter dem Namen „Raster“. Diese Einstellung legt dir Hilfslinien auf dein Display, die du direkt beim Fotografieren siehst. Ich habe diese Hilfslinien immer eingestellt, egal mit welcher Kamera ich fotografiere.
Bild 1: Viel los auf dem Motiv. Unterschiedliche Untergründe, viele Personen und Fahrräder und mehrere Menschen. Gerade auf einem Motiv mit vielen Bestandteilen ist es wichtig, den Blick des Betrachters aktiv zu führen.
Bild 2: Ganz reduziert. Ein Radfahrer auf einer steilen Bergabfahrt. Insgesamt nur zwei Bestandteile – die Felslandschaft und der Fahrer. Das Motiv ist aufgeräumt und dennoch ganz und gar nicht langweilig. Die untersichtige Perspektive und die dunkle Silhouette aufgrund des Gegenlichts haben daran einen großen Anteil, denn sie verstärken den Eindruck einer rasanten und nicht ganz ungefährlichen Abfahrt.
Auf dem ersten Bild ist relativ viel los, es entspricht also erst einmal überhaupt nicht dem, was ich dir in TIPP 3 erzähle. Durch die Aufteilung und Linienführung wirkt es aber recht aufgeräumt und gibt dir dadurch eine gute Führung. Die Abgrenzung zwischen Parkplatz und hellem Boden läuft exakt aus der unteren, linken Ecke und endet in dieser aufsteigenden Diagonale ziemlich genau in der Mitte des Bildes. Dort steht auch der gelbe Fahrer. Obwohl also viel los ist, zeigt diese Linie fast wie ein Pfeil auf ihn und lässt ihn so zum Mittelpunkt des Bildes werden – nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich. Auch die Unschärfe auf den weiteren Figuren hilft hier natürlich.
Das zweite Bild ist in sich sehr reduziert, aber auch hier ist nichts zufällig angeordnet. Der Fahrer ist gegen das Licht im oberen Drittel fotografiert, dort sitzt er aber mittig im Bild. Fast in der gesamten, unteren Hälfte ist das Bild unscharf, was in diesem Fall absolut beabsichtigt ist, denn so wird der Eindruck eines ziemlich steilen Berges erweckt.
Schau dir auch das von oben fotografierte Bild mit der Flaschenübergabe aus TIPP 2 unter diesem Gesichtspunkt noch einmal an. Auch hier läuft aus der linken, unteren Ecke eine Linie – die der Straße. Sie ist hier verankert und läuft aus dem Bild in etwa auf Höhe der oberen, horizontalen Drittellinie auf der rechten Bild-Seite wieder heraus. Die beiden Fans stehen im rechten Drittel des Bildes, der Radfahrer fährt im linken Drittel.
Vielleicht klingt das alles jetzt sehr mathematisch oder mechanisch, aber ich verspreche dir:
Mit diesen Tipps werden deine Bilder spannender. Selbst, wenn du nur Alltagsdinge festhältst.
Gerade dann werden dir diese Regeln dabei helfen, aus einem „0815-Motiv“ ein spannendes Foto zu machen.
Übrigens: Bo hat nicht bei jedem Bild wahnsinnig lange die Kamera ausgerichtet und bewusst geschaut, ob auch ja die Linie durch die Ecke läuft. Er sagt, darauf hat er überhaupt nicht geachtet. Warum kann er das? Weil er mich seit Jahren beim Fotografieren erlebt und beobachtet und weil ich ihm zwischendurch immer mal wieder erläutere, was ein gutes Bild ausmacht. Und so hat er – ganz ohne es aktiv zu lernen – mit seinen 10 Jahren schon verinnerlicht, was ein gutes Bild braucht. Wenn er das kann, kannst du es auch!
TIPP 5: Lass die Fantasie etwas spielen – deine und die der Betrachter
Es muss nicht immer alles der Realität entsprechen, was du zeigst. Manchmal kann es durchaus spannend sein, Dinge, die mit deinem eigentlichen Thema gar nichts zu tun haben, so zu inszenieren, das der Betrachter den Eindruck von etwas ganz anderem bekommt.
Was meine ich damit?
Nachdem Bo die Tour de France Welt im Kinderzimmer in allen Facetten fotografiert hatte, haben wir am Nachmittag auf der Gassi-Runde eine Playmobil-Figur und zwei Räder eingepackt. Bo war Feuer und Flamme und wollte an den unterschiedlichsten Stellen im Park Bilder machen. Er hat seine Figur auf Holzfässer und Kopfsteinpflaster gesetzt. Und wir haben mehrere Teilstücke von dicken, teilweise morschen Baumstämmen „zweckentfremdet“ und für unsere Motive genutzt. Das ist, was du auf den Bildern unten und auf dem zweiten Bild bei TIPP 4 siehst. Ist es ein Baumstamm oder ist es einfach die coolste Downhill-Mountainbike-Strecke für den Playmobil-Fahrer? Und ist das überhaupt wichtig? Oder ist es einfach nur cool, wenn wir mit so einfachen Dingen aus dem Alltag solche Geschichten erzählen können?
Und weißt du, was das Tolle ist?
All diese Motive sind einfach da. Sie warten nur darauf, für DEINE Geschichten inszeniert zu werden!
Bild 1: Kopfsteinpflaster, wie in Paris-Roubaix oder bei der Flandernrundfahrt. Super simpel. Super reduziert. Und super aufmerksamkeitsstark.
Bild 2: Ein morscher Baumstumpf und im Hintergrund das Grün der noch lebenden Pflanzen. Was für eine perfekte Kulisse, um den Eindruck eines coolen Waldweges mit welligem Profil für einen Mountainbiker zu inszenieren.
Bild 3: Ein weiterer Baumstumpf. Nicht ganz so morsch. Und so gelegen, dass er auf uns eher wirkte, wie eine karge Felslandschaft, in der der Radfahrer seine Runden dreht.
Ich sag es an dieser Stelle noch mal: Alle Bilder, die ich dir hier zeige, hat mein 10-jähriger Sohn gemacht. Ich wollte zwischendurch selbst gern fotografieren, hatte aber wenig Chancen, meine Kamera auch mal in die Hand nehmen zu dürfen. Sie war fest in Beschlag genommen.
Auch in dem Punkt wiederhole ich mich noch einmal: Ja, diese Bilder wurden mit einer Olympus Kamera aufgenommen, nicht mit einem Smartphone. Im Hinblick auf so etwas wie die Tiefenschärfe (also den unscharfen Hintergrund) ist ein Smartphone natürlich etwas limitiert.
Es geht mir mit diesen Beispielen aber nicht vordergründig um diese Art der Bildqualität, sondern viel mehr darum, dir zu zeigen, wie einfach es sein kann, Geschichten mit Bildern zu erzählen. Und darum, die Hemmschwelle zu verringern, loszugehen und selbst großartige, kleine Stories zu fotografieren.
Und damit du direkt loslegen kannst, habe ich mir eine kleine Aufgabe für dich ausgedacht:
Extra: Eine Übungsaufgabe für dich!
Stell dir vor, du trinkst über den Tag verteilt gerne Tee. Manchmal einen, der dich in eine passende Stimmung versetzt, dir zu mehr Konzentration verhilft, dir zum Entspannen oder Einschlafen dient oder dir einfach besonders gut schmeckt. Versuche einmal, dieses Getränk so in ein Bild einzubauen, dass du damit deinen Followern auf Social Media etwas ÜBER DICH erzählen und dabei gleichzeitig auch eine Botschaft im Kontext mit deinem Business platzieren kannst.
Brauchst du bessere Konzentration? Dann zeig mir die Tasse und vielleicht auch den „Papier-Schniepel“ der am Ende des Tee-Beutels befestigt ist (die Bezeichnung des Tees kann ja ein Hinweis sein, was er bewirkt) im Kontext mit deinem vollen Schreibtisch. Aber Achtung: Inszeniere das Motiv so, dass der Blick gut geführt wird und der Betrachter erkennt, WAS das Haupt-Objekt ist. Wie kannst du es so inszenieren, dass der Betrachter dein gesamtes Arbeits-Setting sieht, der Blick aber als erstes auf den Tee geht?
Versuch doch mal, diese Aufgabe anhand der oben gezeigten Tipps umzusetzen.
Falls du keinen Tee, sondern Kaffee trinkst oder du immer einen bestimmten Snack bereitliegen hast… oder auch, wenn es für dich wichtig ist, immer mit einem bestimmten Stift deine Notizen zu schreiben, dann nimm dies als Haupt-Objekt für verschiedene Stories. Dies soll einfach ein Übungsfeld für dich sein und dir dabei helfen, auf ganz einfachem Weg deine Fantasie etwas anzuregen und deine Lust am Geschichten-Erzählen zu wecken.
Machst du mit? Falls ja, lass es mich unbedingt wissen. Verlinke mich im Post oder nutze den Hashtag #abenteuersichtbarkeit. Ich sehe dann, wenn du etwas postest.
Und falls du jetzt Lust bekommst und dir noch ein paar Tipps mehr wünscht, dann hol dir unbedingt mein kostenloses Workbook „10 einfache Tipps für kraftvolle Bilder„ – dort gebe ich dir 10 wertvolle Tipps an die Hand, die dir auf einfache Art zu besseren Bildern verhelfen werden. HIER geht’s zum Workbook.
Wenn du noch ein bisschen tiefer einsteigen magst, dann möchte ich dich herzlich in meinen 3-teiligen LIVE-Workshop zum Thema Storytelling mit Bildern einladen. Im Workshop zeige ich dir, wie du aus genau solchen Alltagsthemen, wie ich sie dir hier gezeigt habe, spannende Stories für dein Business machst und diese easy mit den passenden Bildern zusammenbringst. Damit deine dir wirklich dabei helfen, dein Angebot zu verkaufen.
Klingt gut? Dann sei dabei vom 06.–08. September. In drei Live-Sessions jeweils von 11–12 Uhr kümmern wir uns genau um diese Themen. Damit deine Bilder als Türöffner wirklich für dich arbeiten können.
Schau doch einmal hier: LIVE Workshop Storytelling mit Bildern – dort findest du alle Informationen gebündelt.
So sieht Bo aus, wenn er ganz versunken das Beste aus einem Motiv herausholen will. Hier fotografiert er gerade das erste Bild bei
TIPP 6. Genau so sehe ich beim Fotografieren auch oft aus, wenn ich irgendetwas im Vorbeigehen entdecke, von dem ich weiß, dass es irgendwann einmal ein cooles Motiv für einen Social Media Post sein wird. Dreckige Knie und komische Verrenkungen? Egal. Wenn dafür das Bild für Aufmerksamkeit – und damit bessere Sichtbarkeit – sorgt!
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